In einer Welt, die von Klimawandel, Digitalisierung, politischem Populismus, Flüchtlingskrisen und nicht zuletzt der COVID-19-Pandemie geprägt ist, wird die Fähigkeit, Probleme zu lösen, immer wichtiger. Diese Fähigkeit ist sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben von großer Bedeutung.
Unerwartete Herausforderungen meistern
Stell dir vor, du stehst plötzlich vor einem unbekannten Problem. Dein Wissen und deine Erfahrung helfen dir nur bedingt weiter, denn diese Aufgabe wurde noch nie gelöst. Lösungskompetenz beschreibt daher nicht die Lösung eines bestimmten Problems, sondern die Fähigkeiten, die es braucht, um sich auf den Weg ins Unbekannte zu machen, sich zu orientieren und ein Ziel zu erreichen.
Definition und Tipps
Problemlösungskompetenz im beruflichen Alltag bedeutet, Schwierigkeiten sofort zu erkennen, schnell darauf zu reagieren und eine passende Lösung zu finden, bevor weiterer Schaden entsteht. Dieser Prozess besteht aus mehreren Schritten, die aufeinander aufbauen:
Identifikation Viele machen es sich leicht und zeigen schnell mit dem Finger auf ein Problem. Um jedoch eine wirkliche Lösung zu finden, muss das Problem genau identifiziert und definiert werden. Wer nur an der Oberfläche kratzt, zielt wahrscheinlich auch mit seiner Problemlösung in die falsche Richtung.
Analyse Es ist wichtig herauszufinden, wer an der Entstehung des Problems beteiligt war und wen es betrifft. Ein reines „Du hast das Problem verursacht…“ wird jedoch nicht zur Lösung beitragen. Stelle bei der Analyse lieber die klassischen W-Fragen, allen voran nach dem Grund: Warum konnte das Problem entstehen? Warum wurde es nicht früher bemerkt? Woran hat es gelegen, dass das Problem noch nicht behoben werden konnte?
Kreativität An diesem Punkt wird es für die meisten besonders knifflig. Ein Problem ist meist schnell als solches ausgemacht, doch wenn es darum geht, passende Lösungsvorschläge zu machen, verstummen selbst diejenigen, die vorher am lautesten gemeckert haben. Probleme zu erkennen bedeutet eben noch lange nicht, es auf Anhieb besser machen zu können. Wichtig ist hier vor allem eine kreative Herangehensweise. Traue dich, unkonventionelle Vorschläge einzubringen und über den meist sehr begrenzten Tellerrand zu blicken.
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ — Albert Einstein
Die Devise lautet hier: üben, üben, üben! Das Denken abseits ausgetretener Pfade muss geübt werden, um die nötige Selbstsicherheit zu gewinnen. Kreativität kann zudem nur bedingt gesteuert werden. Oft kommen die besten Ideen, wenn du nicht an die Aufgabe denkst – beim Spazierengehen, Duschen, Faulenzen oder bei einem Hobby. Unser Gehirn arbeitet am besten im Hintergrund, wenn es Gedankenmuster frei kombinieren kann. Natürlich kann das Gehirn aber nur auf Wissen und Erfahrungen zugreifen, die es gemacht und abgespeichert hat. Es ist daher nötig, dass du dich mit dem Wissensgebiet im Vorfeld beschäftigst. Der kreative Prozess kann dann im Unterbewusstsein stattfinden. Hier hat sich eine Kombination mit körperlicher Betätigung, z.B. Ausdauersport, bewährt.
Lerne dabei, all deine Gedanken wertzuschätzen. Mögen sie auch noch so absurd erscheinen, vielleicht sind sie nur ein Zwischenschritt zum großen Wurf! Wer weiß?
Umsetzung Was bringt die schönste Theorie, wenn am Ende nichts unternommen wird, um tatsächlich Hindernisse aus der Welt zu schaffen? Bevor jedoch Maßnahmen ergriffen werden, sollte der vielversprechendste Lösungsansatz ausgewählt werden. Hierbei können bisherige Erfahrungen hilfreich sein oder es kann im Team gemeinsam diskutiert werden.
Ein wichtiger Teil der Problemlösungskompetenz ist auch der Mut und das Verantwortungsbewusstsein, die Umsetzung in die Hand zu nehmen. Leider machen viele den Fehler, sich vor einem Problem zu verstecken und darauf zu warten, dass es sich von selbst in Luft auflöst.
Kontrolle: Der letzte, aber essenzielle Schritt Die meisten Probleme lassen sich nicht sofort mit der ersten umgesetzten Idee vollständig lösen. Deshalb ist die Kontrolle der letzte, aber essenzielle Schritt der Problemlösungskompetenz. Nur wenn du verstehst, welche Wirkungen deine Maßnahmen hatten, kannst du weiterhin darauf reagieren und, falls nötig, weitere Änderungen einleiten. Lerne auch hier für zukünftige Lösungsaufgaben.
Zitate
„Der Mensch ist lösungsbegabt. Dieses auch genetisch mitbestimmte Potenzial muss aber laufend am Blühen gehalten werden. Nur so versetzen wir Menschen uns in die Lage, die vorhersehbaren und auch unvorhersehbaren Probleme der Zukunft zu bewältigen. Wer nicht mit offenen Augen und offenen Ohren in Bewegung bleibt, kann nicht finden, was er sucht und vergibt auch die größte Chance des Lebens – nämlich tolle Dinge zu finden, die man gar nicht gesucht hat.“ — Markus Hengstschläger
„Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt.“ — Erich Fried
Buchtipp
Die Lösungsbegabung, Gene sind nur unser Werkzeug. Die Nuss knacken wir selbst! Von Markus Hengstschläger
Fazit
Problemlösungskompetenz ist eine wertvolle Fähigkeit, die uns hilft, in einer sich ständig verändernden Welt erfolgreich zu navigieren. Indem wir lernen, Probleme effektiv zu identifizieren, zu analysieren, kreativ zu lösen, umzusetzen und zu kontrollieren, können wir sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben besser bestehen.
Externe Links:
- Problemlösungskompetenz: Definition, Beispiele, Tipps – JobTeaser
- Problemlösungskompetenz: Beispiele für Job + Bewerbung – Karrierebibel
- Problemlösungsfähigkeit: 11 Beispiele, Fragen, verbessern, Bewerbung – Karriereakademie
- Problemlösungskompetenz: Definition, Strategien, Beispiele – Stellenmarkt.de
- Problemlösungskompetenz in Ausbildung und Beruf – Durchstarten in MV
Diese Ressourcen bieten umfassende Informationen und praktische Tipps zur Verbesserung deiner Problemlösungskompetenz. Viel Erfolg beim Lesen und Anwenden!